Unsere sozialen Projekte
Wir unterstützen zwei soziale Projekte – ein Projekt in Nicaragua, ein anderes in Brasilien.
Jedes Jahr motivieren wir mit einem Sponsorenlauf unsere Schülerinnen und Schüler, aktiv zu sein und sich für einen guten Zweck einzusetzen.
Der Erlös des Sponsorenlaufes kommt zu einem großen Teil den sozialen Projekten zu Gute.
Spenden für Corinto (Nicaragua)
Die Stadt Corinto liegt in Nicaragua und ist seit 1991 Partnerstadt von Köln.
Seit 1962 lebte Pater Schendel in Corinto und hielt Kontakt zu einem Freundeskreis in seiner Heimatstadt Rheine. Sein Freund Alwin Fiege leitet dort bis heute den Missionskreis und kümmert sich um sämtliche Sach- und Geldspenden.
1995 startete unsere Schule mit der ersten Spendenaktion für die Kinder und Jugendlichen in Corinto. Jedes Jahr haben wir mit unserer Geldspende geholfen. Besonders groß war natürlich unsere Hilfe 1998, als der Hurrikan Mitch das Land verwüstete.
Frau Schoulen hat Pater Schendel bei seinem Besuch in Köln 1997 persönlich kennen gelernt.
Nach Pater Schendels Tod im Juni 2006 übernahm Pater Alejandro die Gemeinde. Auch er hielt weiterhin Kontakt nach Rheine. Am 28.02.2007 besuchte er im Rahmen seines Deutschlandbesuches auch unsere Schule.
Seit Mai 2013 wurde die Gemeinde (Santo Tomas) von Pater Eduardo Jose Carrillo Sevilla geleitet. Aufgrund einer schweren Erkrankung musste er die Leitung abgeben.
Am 10.10.2018 übernahm Pfarrer Erwuin Antonio Lopez Cuadra die Gemeindeleitung. Padre Erwuin wurde in Corinto geboren und von Pater Josef Schendel zum Priesterberuf hingeführt.
Im Namen von Pater Erwuin bedanken wir uns bei allen Eltern und Kindern, die unseren Sponsorenlauf unterstützt haben und so das Leid unserer Welt ein wenig verringert haben.
Das Bildungszentrum MANDACARU
in Pedro II im Nordosten Brasiliens
Ziel des Projektes:
Seit 1991 arbeiten über 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen des Bildungszentrums MANDACARU in Pedro II, im Nordosten Brasiliens.
Das Motto: Hilfe zur Selbsthilfe.
Das Ziel: Ein menschenwürdiges Leben in der Halbtrockenzone zu ermöglichen.
Nahrung und Geborgenheit in Kindergärten
Die Kindergärten, ASA BRANCA genannt, sind z. T. in sozialen Brennpunkten angesiedelt. Die Kinder kommen gerne. Sie freuen sich über die Anregungen und das vielfältige Spielzeug. Zuhause haben sie das nicht. Ebenso wie das Frühstück. Viele Kinder kommen morgens hungrig in den Kindergarten. Wie gut, dass endlich das Magenknurren aufhört. Zudem erleben die Kinder hier soziales Miteinander, lernen Lieder und Geschichten kennen und erfahren Zuwendung, Aufmerksamkeit und Orientierung. Auch das Vermitteln von Zahlen und Buchstaben gehört, wie in Brasilien üblich, zum Aufgabenbereich im Kindergarten. Elternarbeit ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Erzieherinnen. Hausbesuche und Unterstützung der Familien im Alltag sind oft notwendig.
Schule mit lebenspraktischem Unterricht und gesunder Ernährung
Die Ökoschule (ab Klasse 5) vermittelt den Kindern aus den Dörfern der Region neben den klassischen Schulfächern Kenntnisse über Ziegenzucht, Honigernte, Hühnerhaltung, Gemüseanbau und alternative Heilkunde. Dabei stehen umweltschonende Aspekte im Vordergrund. Das tägliche Bewässern der Beete sowie die Versorgung der Tiere gehören zum Stundenplan. Auch kulturelle Bildung ist ein wesentlicher Bereich in dieser Ganztagsschule.
Wichtig für die Schülerinnen und Schüler, die vielfach aus sehr einfachen Verhältnissen stammen und das Elternhaus oft ohne Frühstück verlassen, sind auch hier die drei täglichen Mahlzeiten. Sie gewährleisten eine gesunde Ernährung und ein Leben ohne Hunger.
Zur Zeit besuchen rund 130 Schülerinnen und Schüler die Ökoschule.
Hilfe beim mühsamen Weg zum Eigenheim – Landreform
Dorffamilien, die keinen Grund und Boden besitzen, schließen sich zusammen und gründen Vereine. Damit schaffen sie eine wichtige Grundlage, um Landbesitz zu erwerben und somit an der Landreform teilhaben zu können. Die Familien erhalten Unterstützung bei dem sehr mühsamen bürokratischen Weg bis zum Eigenheim. Es dauert Jahre und erfordert viel Ausdauer und Motivationsarbeit, wenn es gilt, sich um Kredite und Zuschläge zu kümmern und die vielen Auflagen der Behörden zu erfüllen.
Dieser Kampf um Grunderwerb geschieht in Zusammenarbeit mit der staatlichen Institution INCRA. Viele Familien sind mit der Unterstützung von MANDACARU inzwischen stolze Besitzer eines eigenen Hauses auf eigenem Grund und Boden.
Wasser bedeutet Leben
Da es in der Halbtrockenzone nur wenige Monate im Jahr regnet, ist Wasser ein lebenswichtiges Thema. Das Projekt “Millionen Zisternen“ ist eingebettet in das staatliche Programm „Fome Zero“ (Übersetzung: Null Hunger). MANDACARU erhielt bereits mehrfach den Zuschlag den entsprechenden Zisternenbau umzusetzen.
Angefangen von der Überprüfung der bedürftigen Personengruppen, über Schulung der Familien und Materialbestellung bis zur Umsetzung des Baues durch ausgesuchte regionale Maurer ist MANDACARU hier aktiv. Vielen Menschen wird durch eine eigene Zisterne ermöglicht, das kostbare Regenwasser aufzufangen und als Trinkwasser zu nutzen.
Dies bringt nicht nur große Erleichterung für die Frauen, die besonders vom mühseligen Herbeischleppen des Brunnen- bzw. Flusswassers betroffen sind, sondern trägt auch zu einer lebenserhaltenden Wasserversorgung bei. Inzwischen haben bereits fast 7000 Familien Zisternen erhalten und das Programm wurde auf Schulen ausgeweitet.
Die Bibel – eine Quelle für den Alltag
Die Bibel zu lesen und die Bedeutung für das eigene Leben zu erkennen, ist Inhalt der 13 Bibelgruppen im Landkreis Pedro II. Die Organisation heißt CEBI (= Centro dos Estudos Biblicos = Zentrum des Bibelstudiums). Auch in Deutschland gibt es inzwischen Bibelgruppen, die entsprechend arbeiten. Die einzelnen Mitglieder treffen sich meistens alle zwei Wochen in ihren Ortsgruppen zum intensiven Austausch. Die Gruppengröße ist zwischen 10 und 30 Mitgliedern, in der Mehrzahl Frauen. Oft nehmen diese ihre Kinder mit, die dann in diese Bibelarbeit „hineinwachsen“ und oft auch als Jugendliche dabeibleiben.
Zweimal im Jahr besucht Mandacaru die einzelnen Gruppen im Landesinneren. Diese Unterstützung ist sehr wichtig für die Menschen. Innerhalb der einzelnen Gemeinden werden diese Gruppen als „Samen der Gemeinde“ gesehen.
Das jeweilige Jahresprogramm wird mit Vertreterinnen oder Vertretern der einzelnen Gruppen und den zuständigen Mitarbeiterinnen von MANDACARU gemeinsam entwickelt und in einem Jahresheft festgehalten. Darüber hinaus gibt es Gruppentreffen auf Diözesanebene, im Bundesstaat Piaui und auch für
Gesamtbrasilien.
Adeodata Maria dos Anjos, langjährige Mitarbeiterin von MANDACARU, wurde zur
Leiterin der Organisation für Gesamtbrasilien gewählt.
Die Mitglieder der Bibelgruppen erfahren intensive Gemeinschaft untereinander und erkennen, dass es in der Bibel vielen Menschen ähnlich ergangen ist wie ihnen. Sie erkennen, dass Gott auf der Seite der Schwachen und Bedürftigen steht und wie die Menschen mit Gottvertrauen, Mut und Zuversicht schwerste Lebenssituationen gemeistert haben. Das Selbstvertrauen der Menschen, besonders der Frauen, wächst und gibt Kraft für das tägliche Leben.
In Deutschland unterstützt der Verein „Missionshilfe Pedro II e.V.“ die
Arbeit des BILDUNGSZENTRUMS MANDACARU.
Weitere Informationen erhalten Sie bei dem Geschäftsführer Günter Langen (Tel. 02241/383813) und der Vorsitzenden Denise Corneille (Tel. 0221/2828315).
Aktuelles auch über die portugiesische Website von
MANDACARU unter HYPERLINK „http://www.cf-mandacaru.org„